Über MAMMUT

Über MAMMUT Kühlanlagen

MAMMUT – der Qualität seit Jahrzehnten verpflichtet


MAMMUT Kühlanlagen werden seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrtausends gebaut. Vor allem die unkaputtbaren MAMMUT-Verdichter mit ihren roten Zylinderköpfen sind älteren Technik-Freaks noch ein Begriff. Für Chlormethyl als Kältemittel konstruiert, überlebten sie schadlos mehrere Kältemittelumstellungen.

Als dann Anfang der 90er Jahre die Ersatzteile ganz zu Neige gingen, verschwanden diese Oldtimer zugunsten dem immer aktuellen Stand der Kältetechnik nach und nach von der Bildfläche.

Hervorgegangen ist MAMMUT Kühlanlagen GmbH als Betriebsteil aus den ehemaligen Kölsch-Fölzer Werke AG Siegen. Bis Ende der 50er Jahre wurden dort die legendären Kompressoren offener Bauart produziert.

Dem 1987 verstorbenen Ingenieur Helmut Schmidt ist es zu verdanken, dass der Markenname MAMMUT nach dem Ende der Kölsch-Fölzer Werke AG in die "Neuzeit" hinüber Bestand hatte. Seinem hohen Qualitätsanspruch fühlen sich Tochter Andrea Schmidt-Koch, Matthias Koch, der technische Leiter Oliver Graf und alle Mitarbeiter des Unternehmens bis zum heutigen Tage verbunden.


Geschichte der Firma Mammut Kühlanlagen


Leider gibt es keine Zeitzeugen mehr, die man hinsichtlich vieler Details befragen könnte. Wir können uns daher nur auf Erzählungen von Familienmitgliedern und Mitarbeitern des früheren Inhabers, Herrn Helmut Schmidt beziehen, der 1987 im Alter von nur 67 Jahren verstorben ist. Weiterhin erlauben wir uns Herrn Fritz Noll zu zitieren, dessen Vater nach dem 2. Weltkrieg die Mammut Vertretung für den Raum Koblenz übernahm. Ein weiterer uns bekannter Nachkömmling ist Herr Dirk Rauschenbach, Inhaber der Firma Kältetechnik Rauschenbach in Bergneustadt, dessen Vater ebenfalls ein Mammut Vertreter war.

Ein genauer Zeitpunkt, ab wann es das Fabrikat Mammut gab, ist nicht mehr detailliert nachzuweisen. Aus alten Werbungen und Aufzeichnungen wird das Gründungsjahr 1926 genannt. Die Firma Mammut wurde von den Kölsch-Fölzer Werken als Tochter übernommen. Kölsch-Fölzer war seinerzeit eines der renommiertesten Unternehmen des Siegerlandes und baute Stahl-Walzwerke.

Zitat: Firmen-Historie Kölsch-Fölzer Werke AG Siegen

Kölsch-Fölscher-Werke wurde zu einem der größten Unternehmen des Siegerlandes, das schwerpunktmäßig Blech- und Eisenkonstruktionen für den Hochofenbau und für die Erzaufbereitung herstellte. Außerdem gehörten zur Produktpalette Eisenkonstruktionen für Hallen, Hochspannungsmasten, Tanks für Brennstofflagerung, Turbinen-Rohrleitungen und Apparate für die chemische Industrie. Ab 1925/26 kamen komplette Kältemaschinen inklusive der notwendigen Zubehörteile, wie Kondensatoren, Verdampfer und Sohlerohre hinzu.

Die kleine Fabrik von Mammut-Kühlanlagen lag in einem Seitental der Sieg und wurde im Krieg von Zerstörung verschont. Neben Maschinen und Werkzeugen waren sogar Ersatzteile und Material vorhanden, sodass man sofort nach dem Krieg mit voller Kapazität produzieren konnte. Die großen, namhaften Wettbewerber hatten Standorte in der Nähe von Großstädten wie Mainz und Köln (Linde), Frankfurt (Ate), Rüsselsheim (Frigidaire) und waren vollständig ausgebombt.

Mammut baute kräftige, wenig störanfällige Kompressoren mit einer sehr langen Lebensdauer. Bei unseren Kunden befanden sich vereinzelt in den 80er und 90er Jahren immer noch Kompressoren, die ein stolzes Alter zwischen 30 bis 40 Jahren aufweisen konnten. Man munkelt sogar, dass heutzutage noch vereinzelte Exemplare zu finden sein könnten.

In den 50er Jahren konnten die großen Wettbewerber wie Linde, BBC, Frigidaire ihre Fertigung wieder aufbauen und der Konkurrenzkampf wurde härter. Ende der 50er Jahre wurde die Firma Mammut aufgelöst, weil sie der Firma Kölsch-Fölzer nicht mehr den Gewinn in der erwarteten Höhe einbrachte. Das hatte zur Folge, dass sich unser Firmengründer und einige Mammut- Monteure selbständig machten und den Firmennamen weiterführen durften. Unser Firmengründer, Helmut Schmidt kaufte alle Ersatzteile und Lagerbestände auf, damit diese noch weitere Jahre gehandelt und verbaut werden konnten.

Das Firmenzeichen Mammut war deutschlandweit vertreten, doch im Laufe der Jahre wurden Geschäfte aufgegeben oder Nachfolger legten keinen Wert mehr auf diese Namensgebung. Heute sind wir die einzige Firma, die den Namen noch führt, und das Firmenzeichen ist im Zusammenhang mit Kühlung patentrechtlich geschützt.

Als weiterer Zweig wurde Anfang der 60er Jahre die Herstellung von Kühlgeräten für Labore aufgenommen. Namhafte Firmen wie z. B. die Merck AG, Bayer Farbenfabriken Uerdingen, technische Hochschulen in Deutschland und weltweit, zählten zu unseren Kunden und wurden mit Wechseltemperaturschränken (sogenannte Brutschränke) oder Tieftemperaturgeräten bis -60 Grad beliefert. Die Modelle hießen Tiefkühltruhe LTT-60 Spezial bis -60 Grad, dienten der Materialprüfung, Tiefkühlschrank TS 60 zur Prüfung von Präparaten, biologischen Rohstoffen bei Temperaturen bis -60 Grad, der Tauchkühler LTK 5-20 war dazu bestimmt, Flüssigkeiten durch Eintauchen der Kühlschlange direkt zu kühlen.

Nicht zuletzt der Wechseltemperaturschrank WG 466, der sogenannte Brutschrank, damals das am häufigsten gelieferte Gerät, der einen Temperaturbereich von -8 Grad bis +40 Grad und eine kleinste Temperaturdifferenz von 0,1 K hatte, wobei Materialien temperaturgenau gelagert oder Versuche aller Art bei Wechseltemperaturen durchgeführt werden konnten. Diese waren stets Einzelanfertigungen und wurden in unserer Werkstatt hergestellt.

Durch die Zusammenarbeit mit einem führenden Laboreinrichter, der die Geräte in seinen Katalog aufnahm, erfolgte der Vertrieb später weniger direkt, sondern weitestgehend über diese Firma. In unserer Werkstatt wurden nach der Fertigung die Geräte seefest in Holzkisten verpackt und mittels Speditionen nach Hamburg Hafen verbracht. Einige wenige, noch vorhandene Unterlagen aus dieser Zeit zeugen aber auch von Direktlieferungen an exotisch anmutende Kunden wie z. B. an die Banaras Hinsu University in Varanasi, Indien (1967) und Verschiffungen aus dem gleichen Jahr von Hamburg nach Curacao. Vereinzelt haben wir diese Geräte bis in die 90er Jahre verkauft, allerdings hatte sich dann längst Kühlschrank- und Kühltruhen-Hersteller gefunden, die besonders die Tieftemperaturgeräte bis -100 Grad in größeren Stückzahlen produzierten, sodass wir damit nicht mehr wettbewerbsfähig waren. 

Ein ehemaliger Mitarbeiter, seit wenigen Jahren im Ruhestand, und der auch bereits Anfang der 70er Jahre für die Firma Mammut tätig war, erzählte uns von dem Spezial-Kühlerbau. Zum Beispiel lieferte er einen Tauchkühler bei der Firma Freudenberg in Weinheim aus (gibt es auch heute noch), die diesen seinerzeit benötigte, um die Haltbarkeit von Kunstleder Auto-Sitzbezügen bei kalten Temperaturen (bis -25 Grad) zu testen. Für die Firma Klöckner-Humboldt-Deutz AG in Köln fertigte unsere Firma Röntgenröhren Kühler.

Nach dem Tod von Helmut Schmidt wird die Firma von
Tochter und Schwiegersohn geführt, ein Mitarbeiter, der den Senior-Chef noch persönlich kannte, hatte 2015 sein 30jähriges Firmen-Jubiläum, ein weiterer, schon oben erwähnt, trat nach 36 jähriger Firmenzugehörigkeit vor wenigen Jahren seinen Ruhestand an.

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